Dienstag, 23. November 2010

Was sind meine Ziele und wie erreiche ich sie?

Gute Vorsätze beim Jahreswechsel, Jahresziele im Unternehmen, Projektziele... Meistens steckt ein guter Gedanke dahinter, doch bei der Umsetzung haperts oft. Die Vorsätze sind spätestens an Ostern vergessen, die Jahresziele fallen erst kurz vor der Rücksprache wieder ein und bei vielen Projekten ist man froh, wenn sie überhaupt zum Abschluss kommen.


Doch warum ist das so? Die Ziele machen doch alle Sinn. Wenn wir endlich regelmäßig Sport machen, mehr Kunden akquirieren oder tatsächlich einmal den Zeitplan einhalten, würde es uns doch viel besser gehen. Trotzdem sabotieren wir uns selbst und verlieren die Ziele aus den Augen.


Meine Top 5 der Gründe dafür sind:

  1. Ziele sind nicht detailliert genug (ich will nächstes Jahr mehr Geld verdienen)
  2. Kein fixer Termin festgelegt
  3. Ziele sind nicht groß genug
  4. Ziele wurden nicht visualisiert, nicht verinnerlicht
  5. Es wurde kein konkreter Plan zur Erreichung der Ziele erarbeitet
Auf die Punkte 3-5 gehe ich nochmals näher ein.

Punkt 3, nicht groß genug:
Je größer das Ziel, desto größer ist der Drang, es auch zu erreichen. Wenn ich keinen wirklichen Nutzen davon habe, lohnt sich auch der Aufwand nicht. 

Punkt 4, nicht verinnerlicht:
Unsere Fantasie ist eines der besten Motivationsmittel. Wir können uns sehr präzise vorstellen, wie sich unser Leben durch die Erreichung eines Zieles verbessern würde. Diese Fähigkeit müssen wir unbedingt einsetzen, um uns immer wieder zu motivieren. Dabei hilft uns unsere rechte Gehirnhälfte, welche u.a. für Emotionen verantwortlich ist. Wenn wir uns vorstellen, wie wir am Strand liegen, das Meeresrauschen hören und uns die Sonne aufs Gesicht scheint, entsteht sofort ein angenehmes Gefühl. Je öfter wir uns diese Situation vorstellen, desto stärker wird unser Drang, sie wirklich zu erleben.

Punkt 5, kein konkreter Plan:
Oft wissen wir einfach nicht, wie wir ein Ziel erreichen können. Ein teures Auto, 10 kg abnehmen, mit dem Rauchen aufhören... Hier hilft ein aus dem Projektmanagement bekanntes Verfahren. Da mir gerade der Name nicht einfällt, beschreibe ich es einfach:
Man stellt sich die konkrete Aktion vor, die das Erreichen des Ziels markiert. Also die erste Fahrt im neuen Auto, das erste mal auf der Waage mit neuem Gewicht oder ein halbes Jahr ohne Zigarette.
Dann fragt man sich: Was muss ich kurz davor machen? Schlüssel entgegennehmen, letztes Workout, 5 Monate ohne Zigarette.
Und so hangelt man sich von einer Aktion zur nächsten, immer einen Schritt zurück. Bis man bei der jetzigen Situation ist. Wenn dabei ein Schritt nicht klar ist, hat man drei Möglichkeiten:
  1. Man fragt jemanden, der es schon geschafft hat. Und macht genau das Gleiche.
  2. Wenn liest Biografien von Menschen, die es schon geschafft haben. Und macht das Gleiche.
  3. Man sucht nach Menschen, welche etwas ähnliches erreicht haben und wandelt deren Strategie ab.
Anschließend setzt man sich für jeden Schritt (oder Meilenstein) eine Zeitfrist. Am besten bricht man die großen Ziele (5-Jahres-Horizont) in Jahresziele, Quartalsziele, Monatsziele, Wochenziele und Tagesziele herunter. Das hilft einerseits, immer am Ball zu bleiben und man kann andererseits seinen eigenen Fortschritt auch besser verfolgen, was ein toller Motivator ist.

Manchmal weiß man aber auch einfach nicht, was das Ziel sein könnte. Dann helfen folgende Fragen:
  • Was will ich besitzen? (Boot, Haus, Auto...)
  • Was will ich sein? (Unternehmensberater, Vater/Mutter, schwarzer Gürtel Judoka)
  • Was will ich tun? (Fallschirmsprung, Flugschein, als Barpianist arbeiten)
Bei Punkt eins und zwei muss zunächst das Ziel in eine Handlung umgewandelt werden, ansonsten kann man für jedes Ziel das Rückwärts-System anwenden.

Soweit zu den Zielen, nächstes Mal kommt ein Beitrag zum Thema Kommunikation.

Und noch 15 Minuten über Ideen...
http://www.ted.com/talks/matt_ridley_when_ideas_have_sex.html

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