Dienstag, 21. Dezember 2010

Sonntag, 19. Dezember 2010

Wie ich mich verändert habe.

Heute schreibe ich über eine der wichtigsten Lektionen, die ich dieses Jahr gelernt habe. Was muss ich tun, um mich zu verändern? Bzw. was hat dieses Jahr dazu geführt, dass ich jetzt ein anderer Mensch bin als letztes Jahr vor Weihnachten?


Vor einem Jahr war ich für die Umsetzung einer Chemikalienverordnung bei MANN+HUMMEL verantwortlich. Ich hatte einen Vorgesetzten, Kollegen... Keine Personalverantwortung, wenig Erfahrung mit Kommunikation, Motivation etc. Seit fünf Jahren im gleichen Betrieb, seit zwei im gleichen Büro. Zweimal die Woche Bandprobe, Klavierunterricht, Single.


Jetzt wohne/arbeite ich in Tschechien. Ich schreibe einen Blog, hatte zwei Freundinnen (bin froh, gerade wieder Single zu sein) und bin für sechs Mitarbeiter verantwortlich. Ich bin glücklicher. Ausgeglichener. Schlafe besser. Gehe öfter aus. Treffe mich mit Geschäftsführern und Selbstständigen.


Mein Leben hat sich radikal verändert. Meine Einstellung zum Leben hat sich radikal verändert.


Die Antwort auf die Frage: Was muss(te) ich tun, um mich zu verändern? ist teilweise schon in der Formulierung enthalten. Im diesem Eintrag bin ich auch schon darauf eingegangen. Ich muss etwas tun.


Ich habe etwas getan. Etwas Neues. Ich habe meine Gewohnheiten geändert, neue Dinge ausprobiert. Meine Komfortzone verlassen. Die Herausforderung angenommen, mit 25 eine Führungsaufgabe zu übernehmen. In einem fremden Land zu arbeiten, ohne die Sprache zu sprechen. Neue Menschen zu treffen. Kommunikations- und Motivationsbücher zu lesen, DVDs anzuschauen und Workshops zu besuchen.


Nochmals ganz konkret: Wenn ich mich verändern will, darf ich meine Gewohnheiten ändern.


Wenn ich glücklicher sein will, muss ich Dinge tun, die mich glücklich machen. Wenn ich nicht weiß, was das ist, probiere ich einfach alles aus, wovon andere mir erzählen, es mache sie glücklich. Wenn es wirkt, super. Wenn nicht, das nächste ausprobieren.


So trainiere ich mein Gehirn, neue neuronale Verknüpfungen aufzubauen. Wenn ich heute unterwegs bin, schaue ich fast schon unbewusst nach den kleinen (oder auch großen) schönen Dingen. Ich habe mein Unterbewusstsein dahingehend programmiert, den Fokus auf alles zu richten, was mich glücklich macht. Alles andere wird rosa angemalt und bekommt gelbe Sonnenblumenaufkleber. Wenn es dann immer noch wie ein "Problem" aussieht, lohnt es sich wenigstens, dass ich mich damit beschäftige.


Sobald Du anfängst, neue Dinge auszuprobieren oder Dinge neu auszuprobieren, öffnen sich neue Welten für Dich. Je früher, desto länger hast Du Spaß daran.


Jetzt fahre ich erstmal nach Jihlava auf den Weihnachtsmarkt, die letzten Geschenke zusammenzusuchen.


Noch einen schönen Adventssonntag!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

6,5 Tipps zum freien Sprechen

Es gibt unzähliche Situationen, in denen freies Sprechen notwendig ist. Meistens denkst Du wahrscheinlich nicht groß darüber nach. Der Smalltalk mit Kollegen, Freunden und Familie funktioniert ohne großes Nachzudenken und Wörterzurechtlegen. Doch wie sieht es damit aus: Die erste Verabredung, Mitarbeitergespräche, das nächste Vorstellungsgespräch...

Genug der Vorrede...

1) Auf Fragen ohne Pause reagieren
Das hat zwei Vorteile: Einmal hat Dein Körper gar nicht die Möglichkeit, durch Adrenalin, Blutdruck und Puls Deinen Stresslevel hochzuschrauben. Bei Pausen hat Dein Gegenüber außerdem sofort das Gefühl, Du würdest Dir die Sätze zurechtlegen. Das wirkt schnell unsympathisch.
Bei einer Frage entsteht sofort ein Bild, das Du dann beschreiben kannst. Falls allerdings zu viele Bilder an Deinem inneren Auge vorbeiziehen: Einfach das erste nehmen.

Beispiel: Was wissen Sie über Friedrich Schiller?
- Beim Stichwort Schiller fällt mir sofort meine Heimatstadt ein. Während der Grundschulzeit sind wir jedes Jahr mit frischen, duftenden Blumen bewaffnet zum nahen Schillerpark (immer schön zwei und zwei dass Keines verloren geht) gewandert. Nach der obligatorischen Theateraufführung vom "Handschuh" (und der König winkt wieder...), welche mit tosendem Applaus endete, wurde die überlebensgroße Statue des Dichterfürsten zum blumigen Abschuss freigegeben...

2) Persönlich erzählen
Keine belanglosen Allgemeinheiten, sondern Geschichten, die Du selbst erlebt hast. Von denen Du möglichst bildhaft, also die unterschiedlichen Sinneseindrücke beschreibend, berichten kannst. Konkret: Viele Adjektive/Adverben, keine Verallgemeinerungen. Kein "man", sondern "ich".

Beispiel: Was können Sie mir über Ägypten erzählen?
- Entweder: Also da gibt es natürlich die Pyramiden. Da wurden die Pharaonen begraben. Außerdem gibt es den Nil und das rote Meer... (dazu noch die Satzenden nach oben ziehen und gequält an die Decke oder deprimiert zu Boden schauen)
- Oder: Ägypten. Ich selbst war leider noch nie dort, stelle es mir aber sehr beeindruckend vor. Schon wenn ich auf Bilder der Sphinx blicke, bekomme ich Gänsehaut. Und dann die Pyramiden. Ich stelle mir vor, wie ich durch die endlosen Tunnel wandere, lediglich vom lebendigen Lichtkreis einer tropfenden Fackel begleitet...

3) Unwissenheit direkt zugeben
Ehrlichkeit entwaffnet. Aus der Schule kennst Du sicher noch das Gefühl, beim Abfragen vor der Klasse ein Blackout zu haben. Mir ist es auch oft peinlich, wenn ich zu einem bestimmten Thema keine Ahnung habe. Doch warum eigentlich? Das Menschheitswissen verdoppelt sich etwa alle drei Jahre. Keiner kann alles wissen.

Beispiel: Was sagt Ihnen der Begriff "kognitive Dissonanz"?
- Den Begriff kenne ich noch nicht.

Damit setzt Du Deinen Gegenüber allerdings unter Druck, da dieser nun wieder aufgefordert ist, etwas zu sagen. Deshalb gibt es noch eine Alternative:

4) Bei Unwissenheit ersten Gedanken ansprechen
Wenn Du einen Begriff das erste Mal hörst, forschst Du automatisch nach Assoziationen aus Deiner Erinnerung. Auch wenn es nicht direkt zum eigentlichen Stichwort passt: Immernoch besser, als ein totales Blackout. Und wenn Dir partout nichts einfällt: Genau das ansprechen.

Beispiel: Was sagt Ihnen der Begriff "kognitive Dissonanz"?
- Mist, schon wieder ein Fremdwort. Bzw. sogar gleich zwei. Wobei... Dissonanz kenne ich aus der Musik. Das hört sich so an, als ob die Töne miteinander kämpfen würden. Also Spannung pur. Und hat "kognitiv" nicht etwas mit Wahrnehmung zu tun? Also Spannungen in der Wahrnehmung. Haha, das erinnert mich an die Diskussionen, die ich früher oft mit meiner Mutter zum Thema Bad putzen hatte...

5) Unangenehme Themen direkt ablehnen
Egal, in welcher Situation Du Dich befindest: Du musst nicht antworten. Wenn die Alarmglocken läuten, kannst Du dies direkt ansprechen.

Beispiel: Was ist Ihre Einstellung zum Thema Sex?
- Darüber möchte ich nicht sprechen.

6) Das Unangenehme direkt ansprechen
Alternativ zur direkten Ablehnung kannst Du auch darüber sprechen, warum Du auf das Thema in diesem Rahmen nicht eingehen willst. Du kannst auch begründen, warum das Thema nicht in den Zusammenhang passt. Wie schon in Kommunikation - Einstieg beschrieben macht der Inhalt beim Gespräch nur etwa 7% aus, es ist also um einiges wichtiger, auf eine Frage zu antworten, als diese wirklich zu be-antworten.

Beispiel: Was ist Ihre Einstellung zum Thema Sex?
- Das ist natürlich eine interessante Frage. Nur bitte ich Sie zu verstehen, dass ich darauf nicht antworten werde. Mein Sexualleben gehört zu meiner Privatsphäre und die bitte ich Sie zu respektieren. Genausowenig würde ich einen fremden Menschen einfach so in mein Haus einladen. Das verstehen Sie ja sicherlich.


Das wirkt um einiges souveräner als betretenes Schweigen oder "ums-Thema-rum-Gerede".

6,5) Hilfreich zur Vorbereitung auf ungewohnte Situationen ist die im letzten Eintrag beschriebene Methode. Als Kurzversion reicht es, wenn Du Dich direkt vorher oder auch während des Gesprächs auf positive Situationen aus Deiner Vergangenheit fokussierst und Dir das Ziel des Gesprächs (Applaus, positive Stimmung etc.) vorstellst.


Viel Spaß beim Ausprobieren!

PS: Aus gegebenem Anlass: Runter vom Gas zwischen Trebic und Nova Ves. Da in den letzten Tagen jedesmal jemand aus dem Straßengraben gefischt wurde ist es wohl verdammt glatt.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Schwierige Situationen meistern - positive Einstellung für Fortgeschrittene

Um es gleich vorwegzunehmen: Den Erfahrungsbericht verschiebe ich um eine Woche. Ich hatte zwar Smalltalk mit ein paar Angestellten des hiesigen Interspar, der Disco-In-Field-Versuch steht aber noch aus.


Dafür stelle ich Euch heute eine Methode vor, die mir schon geholfen hat, in schwierigen Situationen genau die Ressourcen zur Verfügung zu haben, die ich benötige.


Das kann sein: Fremde Menschen ansprechen. Vertragsverhandlungen. Rede/Präsentation halten...


Also jede Situation, vor der normalerweise Dein Herz zu rasen anfängt und die Hände feucht werden.


Benötigtes Material:
- DinA4-Block
- Dicker Filzstift


Vorgehensweise:

  1. Male auf ein DinA4-Blatt ein Smiley. Das bist Du heute. Lege es vor Dich, so dass Du noch ein paar Meter vor Dir Platz hast.
  2. Schreibe auf ein weiteres Blatt Papier das Ziel, das Du in einer bestimmten Situation erreichen willst. Also z.B. "Handynummer bekommen" oder "200€ Gehaltserhöhung bei gleicher Arbeit". Lege das Blatt zwei-drei Meter vor Dich.
  3. Jetzt überlege Dir zwei-vier Ressourcen, die Du in dieser Situation benötigst. Also z.B. Selbstsicherheit, Redegewandtheit, positive Einstellung... Etwas, mit dem Du ein bestimmtes Gefühl verknüpfst. Schreibe jede Ressource auf ein eigenes Blatt und lege sie zwischen Dein Smiley und das Ziel.
  4. Stell Dich jetzt auf das Zielblatt. Male Dir die Situation aus, wie Dir Dein Chef die Hand schüttelt und "einverstanden" sagt. Oder Du den Vertrag unterschreibst. Oder ein hübscher Junge (ein hübsches Mädchen) seine/ihre Handynummer in Dein Handy tippt. Stell Dir die Situation so vor, als wärest Du Teil davon. Stell Dir den Raum vor. Was ist vor Dir? Was hinter Dir? Wie hell ist es? Was hörst Du? Kannst Du einzelne Geräusche herausfiltern? Wie riecht es? Hast Du einen bestimmten Geschmack auf der Zunge? Und was fühlst Du in der Situation? Wo befindet sich das Gefühl und wie bewegt es sich? Kannst Du es größer machen? Stell Dir außerdem vor, dass in der Situation ein Freund dabei ist, der Dir immer wieder sanft auf die Schulter klopft.
  5. Scheint gerade die Sonne?
  6. Stell Dich jetzt auf das erste Ressourcenblatt. Versetze Dich in eine Situation, in der Du genau diese Ressource, dieses Gefühl abgerufen hast. Für Redegewandtheit könnte das z.B. ein Gespräch mit den Eltern oder der Freundin sein. Stell Dir die Situation wieder bildlich vor und denk über die Fragen von Punkt 4 nach. Vergesse auch nicht den Freund, der Dir immer wieder auf die Schulter klopft. Wähle ein Stichwort für die Szene, das Du Dir entweder merkst oder auf einen extra Zettel schreibst.
  7. Mit was für einem Auto bist Du das letzte Mal gefahren?
  8. Jetzt geht es auf das Ressourcenblatt zwei, wo Du genau das selbe wie in Punkt 6 machst.
  9. Welche Augenfarbe hat Deine Mutter?
  10. Anschließend ggf. mit Ressourcenblatt drei und vier. Die Frage dazwischen ist: Welche Schuhgröße hast Du?
  11. Jetzt wieder auf das Zielblatt und nochmals die Situation vorstellen, in der Du das Ziel erreichst.
  12. Anschließend durchläufst Du nochmals die einzelnen Ressourcenblätter. Es wird Dir schon viel leichter gelingen, Dich in die einzelnen Situationen hineinzuversetzen. Dein Freund legt währenddessen permanent seine Hand auf Deine Schulter und begleitet Dich von Szene zu Szene.
  13. Jetzt bist Du wieder auf dem Zielblatt und fühlst noch einmal in das Erreichen Deines Ziels hinein.
  14. Dann gehst Du noch einen Schritt weiter. Jetzt ist ein wenig Zeit vergangen seit der Zielszene. Du fühlst, dass sie Dir mehr Selbstvertrauen gegeben hat und Du genießt die dadurch gewonnene Freiheit.
  15. Dreh Dich jetzt um und gib Deinem jetzigen Ich eine Aufforderung mit auf den Weg. Z.B. "Tu es einfach" oder "Du schaffst das".
  16. Schreib Dir das auch noch auf den Zettel.
  17. Wenn Du jetzt vor der eigentlichen Situation stehst, stell Dir einfach vor, Dein Freund würde die Hand auf Deine Schulter legen. Du fühlst sofort, wie die Ressourcen abrufbereit sind und Du kannst Dich von Deinem Unterbewusstsein zum Erreichen des Ziels hinführen lassen.
Je größer die Herausforderung, desto öfter würde ich diese Vorgehensweise wiederholen. So programmierst Du Dein Unterbewusstsein, in schwierigen Situationen die richtigen Ressourcen abzurufen. Da es außerdem von den Gefühlen her keinen Unterschied macht, ob Du Dir eine Situation vorstellst oder tatsächlich erlebst, kannst Du durch wiederholen dieser Schritte Deine Reaktion "vorprogrammieren".

Viel Spaß beim Ausprobieren und danke an Wiebke und Marc :)

Samstag, 11. Dezember 2010

Die Macht positiver Einstellungen

Bisher hatte ich oft Schwierigkeiten, völlig Fremde Menschen anzusprechen. In der Disko, Bahn, im Supermarkt... Das Übliche "Ist der Platz noch Frei?" oder "200 Gramm Lioner bitte." natürlich kein Problem. Aber einfach jemanden anzulächeln und zu sagen "Wou, cooles Lächeln. Ich würde Dich gerne kennenlernen." konnte ich mir nicht mal vorstellen, ohne Gänsehaut zu bekommen.

Warum das so ist, ist mir inzwischen egal. Entscheidend für diesen Post ist die Annahme, dass ich durch meine vorgestellte Reaktion meines Gegenübers die tatsächliche Reaktion vorweggenommen habe. Ich habe mir im Kopf ausgemalt, dass sowieso niemand mit mir sprechen will, dass mir dann sicher kein Thema einfällt und dass mir halt sowas wie das "Flirtgen" fehlt.

Und das Universum hat mir immer wieder den Gefallen getan, meine Vor-Annahme zu bestätigen. Gesprächsloch, verstörte Blicke, Angst.

Worum es konkret geht: Die selbsterfüllende Prophezeiung.

  • Mir is grad n bissel schwindlig, ich glaub, ich werd krank.
  • Die spielt doch in ner anderen Liga als ich. Wenn ich die anspreche, bekomme ich bestimmt ne Abfuhr.
  • In Vorstellungsgesprächen bin ich immer so nervös... Bestimmt merkt das gleich jeder.
  • Schokolade macht mich dick.

Funktioniert. Je öfter ich solche Glaubenssätze höre oder mir selber gebetsmühlenartig vorsage, desto mehr programmiere ich mein Unterbewusstsein. Und desto wahrscheinlicher wird die Erfüllung.

Andersrum funktioniert es auch:
  • Wenn ich ihn nur oft genug anlächle, nimmt er mich irgendwann bestimmt wahr.
  • Lachen macht gesund.
  • Wenn ich jeden Tag ein bisschen übe, schaffe ich das auf jeden Fall.
  • Wenn ich schön brav bin, bringt der Weihnachtsmann bestimmt viele Geschenke.
Die Frage ist nur: Umgebe ich mich mit positiven Glaubenssätzen (oder auch Mantras) oder mit negativen. Wenn ich jeden Tag mit der Einstellung das Haus verlasse, von jedem nur gemobbt zu werden, werde ich genau dies erleben. Sobald ich allerdings bei jedem Gespräch davon ausgehe, dass der andere nur mein Bestes will, werde ich mich vor erfolgreichen Begegnungen nicht mehr retten können.
Nur am Rande: 70-80% derjenigen, von denen wir denken, dass sie uns ablehnen, tun das nur, weil sie das gleiche von uns erwarten. Und die übrigen 20-30% überzeugen wir mit unserer positiven Einstellung.

Jetzt ist das alles natürlich einfacher geschrieben als umgesetzt. Klar. Deshalb werde ich heute Abend den Feldversuch starten und morgen darüber berichten.

Zum Schluss noch ein Video, das die Konsequenzen von konsequentem Lachen demonstriert:
Lachen

Freitag, 3. Dezember 2010

Komm-vor-Zone Erweiterung und TOTE

Wenn Du die Links von gestern mal durchgeklickt hast, ist Dir sicherlich etwas aufgefallen. So nach dem Motto: Eines der Begriffe passt nicht. Oder in dem Fall halt drei.


Warum habe ich das gemacht?


Ich habe zwei Strategien ausprobiert. Die eine steigert das Selbstvertrauen bzw. wirkt Ängsten entgegen. Die andere ist ein todsicheres Konzept, um erfolgreicher zu werden. Beide werden unter anderem im Modell von NLP angewandt (Danke, Wiebke und Marc.). Aber auch in diversen Management- und sonstigen Esoterikbüchern lese ich es immer wieder.


1) Komfortzonenerweiterung


Bitte mal Dir mal eine 2D-Kartoffel auf ein DinA4-Blatt. Die Profis können auch gern ein DinA3-Format wählen.
Alles was drin ist, ist Deine Komfortzone. Alles was draußen ist, ist Neuland.


Drin ist: Weg zur Schule/Arbeit, Lieblingsessen, Lieblingsmusik, Lieblingssprache... Halt alles, was Du gut kennst.


Draußen ist alles Andere. Alles, was Du noch nie gemacht hast. Weil es Dir Angst macht. Weil Du zu faul dazu bist. Zu bequem. Egal. Also die eine Reise, der Jobwechsel, die Fortbildung, der Besuch, das Gespräch...


Was passiert mit dieser Grenze Deiner Kartoffel? Die ist auf jeden Fall nicht statisch. Entweder sie wird immer härter, z.B. wenn Du weiterhin immer das Gleiche machst.
Konsequenz: Beim Gedanken an alles Andere wird Dir immer unbehaglicher. Bist Du gezwungen, etwas zu ändern, tut das fast körperlich weg. Ganz automatisch. Die Schale verkrustet quasi, alles außerhalb wird immer blasser und weiter weg und schwieriger zu erreichen.


Und was passiert, wenn Du doch mal etwas Neues machst? Auf der anderen Seite schlafen, ne andere Sprudelsorte, mal ein Prozent mehr Fett in der Milch... Die Möglichkeiten sind grenzenlos. (Oder das Titelbeispiel: Im nächsten Seminar mal nach vorne kommen und in die erste Reihe. Oder gleich selbst präsentieren.)
Konsequenz: Die Kartoffel bekommt Beulen. Erst ganz kleine. Mit etwas Training werden die aber immer größer. Bei den Profis unter Euch könnte sich das sogar zur Sucht entwickeln. Jeden Tag nach dem Aufstehen erstmal überlegen: Was mache ich heute, um meine Kartoffel wachsen zu lassen?


Und gestern habe ich ein paar Videos gedreht und zur Verfügung gestellt. Heute unter anderem in einem neuen Restaurant gegessen.


Dazu passt auch das Buch von Susan Jeffers: Feel the Fear and Do It Anyway. Was Du kennst, macht Dir keine Angst. Du hast ja schonmal bewiesen, dass es Dich nicht umbringt.


Wer übrigens Methoden kennenlernen will, wie er diese Startenergie aufbringen kann, quasi die Initialzündung in ein besseres Leben: Einfach einen Kommentar hinterlassen und mich zum Essen einladen.


2) TOTE


Laut Albert Einstein ist die Definition von Wahnsinn, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. In der Praxis heißt das: Wenn etwas nicht funktioniert, mach was Anderes. Wenn das auch nicht klappt, noch mal was Anderes. Klappt wieder nicht? Frag jemanden, der es schonmal gemacht hat und mach das was der gemacht hat. Immer noch nicht? Verzweifle. NEIN! Finde einen anderen Lehrer. Bis es klappt.


Warum TOTE?


|: Test. Operate. Test. :| Exit.


Für diejenigen, die im Musikunterricht nicht aufgepasst haben: "|: :|" bedeutet: Wiederhole das, was dazwischen ist.


Mal am Beispiel Partner(in) finden: Daheim vorm Computer / Fernseher sitzen und sich selbst bemitleiden klappt nicht? Neue Theorie aufstellen: Jemanden in der Bahn kennenlernen. Bahn fahren klappt nicht? Mal einen Kumpel / eine Freundin fragen, wie es da geklappt hat. Z.B. in der Bahn auch mal Blickkontakt aufnehmen. Klappt immer noch nicht? Mal im Buchladen versuchen. Immer noch nicht? Dann mal meinen Tipp ausprobieren: Das nächste Mal, wenn ein Paradebeispiel göttlicher Schaffenskunst Dir über den Weg läuft: Blickkontakt aufnehmen und sagen: 'Bist Du's?' (wahlweise auch: 'Sind Sie's?') Nach einer beliebigen Gegenfrage des Gegenübers die Erklärung nachliefern: 'Ich habe mir heute morgen vom Universum gewünscht, dass eine hübsche Frau / ein hübscher Mann in mein Leben tritt. Bist Du das / Sind Sie das?'
Einfach ausprobieren... Wenn es immer noch nicht klappt, zum nächsten Pick-Up-Seminar gehen. Und so weiter...


Ich habe gesehen, dass die Links-Session gestern noch nicht so richtig ankam. Also konzentriere ich mich in Zukunft wieder auf solche Beiträge wie diesen hier.


Hier noch ein Gute-Nacht-Lied: Měj se hezký!

Samstag, 27. November 2010

Kommunikation - Einstieg

Meine Definition von Kommunikation: Jegliche Interaktion zwischen zwei oder mehr Menschen. Wir kommunizieren ständig. Von Geburt an bis zum Tod. Wir schreiben, telefonieren, treffen uns. Gehen aneinander vorbei, flirten, ignorieren uns.

Unser Erfolg hängt von unserer Kommunikation ab. Fast niemand kann ohne Mitmenschen überleben, Kommunikation ist also überlebenswichtig. Obwohl durch fehlerhafte Kommunikation Beziehungen zerbrechen, die Karriere zerstört wird und Kriege ausbrechen, lernen nur die wenigsten Menschen Methoden, besser kommunizieren zu können.

Ich werde auf verschiedene Bereiche der Kommunikation eingehen:

  • Abhängig vom Medium: Schriftlich, per Telefon, direkt.
  • Abhängig von der Intention: Konfliktlösung, Smalltalk, Unterricht/Vortrag.
Anfangen werde ich mit ein paar Grundlagen.

Ihr kennt bestimmt die Aufteilung Inhalt 7%, Tonalität 15%, Körpersprache 78%. Bei einem Telefonat wächst die Tonalität auf 80% und der Inhalt dadurch immerhin auf 20%. Bei allem Geschriebenem macht der Inhalt plötzlich 100% aus. Deshalb ist es auch so schwierig, per Mail zu kommunizieren. Der Leser weiß nicht, was wichtig ist. Was ironisch gemeint ist. Wo eine Pause hingehört und wo von Nebensächlichem die Rede ist. Diese Überbetonung des Inhalts macht es auch so schwierig, über Texte Attraktion aufzubauen.

Zusätzlich zu diesen drei Kommunikationswegen gibt es die vier Aspekte einer Botschaft, jeweils auf den Beispielsatz "Schönes Wetter heute" bezogen:
  1. Sachaspekt: Es scheint die Sonne.
  2. Ich-Aspekt: Ich mag Sonne und bin glücklich.
  3. Du-Aspekt/Beziehung: Ich will mich mit Dir unterhalten, ich mag Dich.
  4. Zielaspekt/Appel: Antworte mir bitte, damit wir uns unterhalten können.
Um die Bedeutung von Körpersprache/Tonalität deutlich zu machen, hier noch ein kleines Video...


Dienstag, 23. November 2010

Was sind meine Ziele und wie erreiche ich sie?

Gute Vorsätze beim Jahreswechsel, Jahresziele im Unternehmen, Projektziele... Meistens steckt ein guter Gedanke dahinter, doch bei der Umsetzung haperts oft. Die Vorsätze sind spätestens an Ostern vergessen, die Jahresziele fallen erst kurz vor der Rücksprache wieder ein und bei vielen Projekten ist man froh, wenn sie überhaupt zum Abschluss kommen.


Doch warum ist das so? Die Ziele machen doch alle Sinn. Wenn wir endlich regelmäßig Sport machen, mehr Kunden akquirieren oder tatsächlich einmal den Zeitplan einhalten, würde es uns doch viel besser gehen. Trotzdem sabotieren wir uns selbst und verlieren die Ziele aus den Augen.


Meine Top 5 der Gründe dafür sind:

  1. Ziele sind nicht detailliert genug (ich will nächstes Jahr mehr Geld verdienen)
  2. Kein fixer Termin festgelegt
  3. Ziele sind nicht groß genug
  4. Ziele wurden nicht visualisiert, nicht verinnerlicht
  5. Es wurde kein konkreter Plan zur Erreichung der Ziele erarbeitet
Auf die Punkte 3-5 gehe ich nochmals näher ein.

Punkt 3, nicht groß genug:
Je größer das Ziel, desto größer ist der Drang, es auch zu erreichen. Wenn ich keinen wirklichen Nutzen davon habe, lohnt sich auch der Aufwand nicht. 

Punkt 4, nicht verinnerlicht:
Unsere Fantasie ist eines der besten Motivationsmittel. Wir können uns sehr präzise vorstellen, wie sich unser Leben durch die Erreichung eines Zieles verbessern würde. Diese Fähigkeit müssen wir unbedingt einsetzen, um uns immer wieder zu motivieren. Dabei hilft uns unsere rechte Gehirnhälfte, welche u.a. für Emotionen verantwortlich ist. Wenn wir uns vorstellen, wie wir am Strand liegen, das Meeresrauschen hören und uns die Sonne aufs Gesicht scheint, entsteht sofort ein angenehmes Gefühl. Je öfter wir uns diese Situation vorstellen, desto stärker wird unser Drang, sie wirklich zu erleben.

Punkt 5, kein konkreter Plan:
Oft wissen wir einfach nicht, wie wir ein Ziel erreichen können. Ein teures Auto, 10 kg abnehmen, mit dem Rauchen aufhören... Hier hilft ein aus dem Projektmanagement bekanntes Verfahren. Da mir gerade der Name nicht einfällt, beschreibe ich es einfach:
Man stellt sich die konkrete Aktion vor, die das Erreichen des Ziels markiert. Also die erste Fahrt im neuen Auto, das erste mal auf der Waage mit neuem Gewicht oder ein halbes Jahr ohne Zigarette.
Dann fragt man sich: Was muss ich kurz davor machen? Schlüssel entgegennehmen, letztes Workout, 5 Monate ohne Zigarette.
Und so hangelt man sich von einer Aktion zur nächsten, immer einen Schritt zurück. Bis man bei der jetzigen Situation ist. Wenn dabei ein Schritt nicht klar ist, hat man drei Möglichkeiten:
  1. Man fragt jemanden, der es schon geschafft hat. Und macht genau das Gleiche.
  2. Wenn liest Biografien von Menschen, die es schon geschafft haben. Und macht das Gleiche.
  3. Man sucht nach Menschen, welche etwas ähnliches erreicht haben und wandelt deren Strategie ab.
Anschließend setzt man sich für jeden Schritt (oder Meilenstein) eine Zeitfrist. Am besten bricht man die großen Ziele (5-Jahres-Horizont) in Jahresziele, Quartalsziele, Monatsziele, Wochenziele und Tagesziele herunter. Das hilft einerseits, immer am Ball zu bleiben und man kann andererseits seinen eigenen Fortschritt auch besser verfolgen, was ein toller Motivator ist.

Manchmal weiß man aber auch einfach nicht, was das Ziel sein könnte. Dann helfen folgende Fragen:
  • Was will ich besitzen? (Boot, Haus, Auto...)
  • Was will ich sein? (Unternehmensberater, Vater/Mutter, schwarzer Gürtel Judoka)
  • Was will ich tun? (Fallschirmsprung, Flugschein, als Barpianist arbeiten)
Bei Punkt eins und zwei muss zunächst das Ziel in eine Handlung umgewandelt werden, ansonsten kann man für jedes Ziel das Rückwärts-System anwenden.

Soweit zu den Zielen, nächstes Mal kommt ein Beitrag zum Thema Kommunikation.

Und noch 15 Minuten über Ideen...
http://www.ted.com/talks/matt_ridley_when_ideas_have_sex.html

Sonntag, 21. November 2010

Prokrastination - Segen oder Fluch? Inkl. 10 Tipps zum Umgang mit Aufschieberitis

Laut Wikipedia ist Prokrastination "das Verhalten, notwendige, aber unangenehme Arbeiten immer wieder zu verschieben, statt sie zu erledigen. Drei Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Verhalten als Prokrastination eingestuft werden kann: Es muss kontraproduktiv, überflüssig und verzögernd sein".


Bevor ich auf die 10 konkreten Tipps eingehe erst einmal die Ursachen...


Im ersten Semester Wirtschaftsingenieurwesen habe ich schön jede Woche Zusammenfassungen der Skripte erstellt, habe regelmäßig wiederholt und vier Wochen vor den Klausuren mit extensivem Lernen angefangen. Im letzten Semester haben 2-3 Tage und/oder Nächte pro Klausur gereicht. Die Noten sind zwar um 0,5 nach unten gerutscht, negative Konsequenzen konnte ich allerdings keine feststellen. Einen Job habe ich trotzdem bekommen.


Ähnliche Situation vor Konzerten. Der Termin steht schon zwei Monate vorher fest, aber anstatt regelmäßig zu üben wird lieber eine Sehnenscheidenentzündung riskiert. Konsequenz? Vielleicht ein paar kleine Fehler, Applaus gabs trotzdem.


Die (Schwieger-)Eltern/Freundin/... kommt zu Besuch. Stunden vorher bekannt, aufgeräumt wird aber zehn Minuten vor vereinbarter Uhrzeit. Selbst wenn klar ist, dass grundsätzlich 5 Minuten zu früh schon an der Türe geklingelt wird. Konsequenz? Es sieht halt nicht alles perfekt aus, stört aber auch irgendwie keinen.


Was lernen wir also jedes mal? Ist nicht so schlimm. Aufschieben tut nicht weh.


In den meisten Situationen stimmt das auch. Da lässt dann Pareto grüßen: Meistens reichen 20% Einsatz, um 80% Resultat zu erzielen. Und damit ist man meistens noch im gut-Bereich. Die übrigen 80% der Zeit/Energie kann man dann getrost anderem widmen. Oft ist die Schere sogar noch größer, sodass von 90/10, 95/5 oder sogar 99/1 ausgegangen werden kann.


Wenn man zusätzlich Parkinson's Law heranzieht, wird die Sache erst richtig interessant.
Wenn wir für eine Aufgabe eine Stunde Zeit haben, brauchen wir eine Stunde Zeit. Haben wir eine Woche, brauchen wir eine Woche. Wir werden keine Schwierigkeiten haben, die zur Verfügung stehende Zeit zu füllen. Dabei kannst Du Dich sicher an Situationen erinnern, wo es unter Zeitdruck sogar zu einem besseren Ergebnis kam als mit Puffer.
Dies hat Parkinson wie folgendermaßen erklärt: Eine Aufgabe wächst in der empfundenen Bedeutung und Komplexität proportional zur angesetzten Bearbeitungszeit. Wenn ich 24 Stunden für ein Projekt habe, zwingt mich der Zeitdruck, mich auf den Abschluss zu konzentrieren. Ich fokussiere mich auf die grundlegenden Schritte. Wenn ich eine Woche Zeit habe, habe ich in den ersten sechs Tagen aus einer Ameise einen Elefanten gemacht. Bei zwei Monaten wird es eine mentale Monstrosität. Das Resultat der kurzen Bearbeitungsspanne ist aber durch die gebündelte Energie gleich- oder sogar höher wertig.


Die beiden unterbewusst bereits angewandten Gesetze nochmals zusammengefasst (danke, Timothy Ferriss):


  1. Beschränke die Aufgaben auf das Wichtigste, um Arbeitszeit zu kürzen (Pareto)
  2. Verkürze die Arbeitszeit, um die Aufgaben auf das Wichtigste zu beschränken (Parkinson)
Also konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Dinge und schieben sie so weit wie möglich hinaus. Beim aufräum-Beispiel reicht es, wenn Bad und Boden sauber sind und wir warten bis kurz vor knapp, um ja konzentriert an diesen Aufgaben ohne Prokrastination arbeiten zu können.

Als nächstes wie versprochen ein paar Tipps, falls Prokrastination wirklich vom erreichen von Zielen abhält:
  1. Nachrichten ignorieren. Einfach mal eine Woche lang ausprobieren. Keine Zeitungen/Spiegel online etc. lesen, keine Tagesschau sehen und keine Nachrichten im Radio hören. Beim Mittagessen kann man sich das Wichtigste von Kollegen etc. abholen. Fast alle Nachrichten haben keinerlei Einfluss auf das eigene Leben...
  2. Fragt Euch: Werde ich diese Information definitiv für etwas Dringendes und Wichtiges benötigen? Wenn nein, ist es Zeitverschwendung. Um sich für einen Vortrag vorzubereiten ist es Zeitverschwendung, einen Monat vorher die Materialien durchzulesen und dann nochmals kurz vor dem Termin. Laut Kathy Sierra hat"just-in-time"-Information Vorrang vor "just-in-case"-Information.
  3. Fangt an, die Kunst des Nichtbeendens zu beherrschen. Wer A sagt, muss nicht erst bei Z aufhören. Er kann auch merken, dass seine Zeit/Energie zu kostbar ist. Wie Timothy Ferriss treffend geschrieben hat: Wenn Du in einen Film gehat, der schlechter als Matrix III ist, hau ab bevor noch mehr Neuronen sterben. Wenn Du nach der halben Portion voll bist, leg die verdammte Gabel hin und bestell keinen Nachtisch. Mehr ist nicht gleich besser und etwas abzubrechen ist oft 10 x besser als es zu Ende zu bringen.
  4. Versuchungsquellen ausschalten. Playstation verkaufen oder Tageslimits setzen (und einhalten...), PC abbauen, Internetsperren einrichten.
  5. Email-Programm nur einmal pro Stunde nach neuen Nachrichten suchen lassen. Emails, die nach einer Woche nicht gelesen/beantwortet sind, können gelöscht werden.
  6. Den wichtigen Dingen Beine geben (siehe Post von gestern).
  7. Tagesziele setzen. Dazu einfach am Morgen ein paar Minuten nehmen, um auf ein DinA6-Blatt möglichst konkret aufzuschreiben, was an diesem Tag alles getan wird. Danach Spaß beim abhaken und anschließenden Verbrennen des Zettels haben. Zur Sicherheit Feuerlöscher bereit halten.
  8. Einen Ziel-Erreichungs-Plan erstellen (siehe nächster Eintrag).
  9. Listen schreiben mit Aufschiebe-Tätigkeiten, inklusive Gegenmaßnahmenplan.
  10. Diesen Blog weiter verfolgen. Da es sich um Effektivitäts-/Effizienz-Verbesserungen handelt, ist das keine Prokrastination :)
Da es sicher noch jede Menge weitere Möglichkeiten gibt: Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen als Kommentar hinterlasst.

Nächstes Mal geht es um die Ausarbeitung eines Ziel-Erreichungs-Plans.

Und noch fünf Minuten über Sound:
http://www.ted.com/talks/julian_treasure_the_4_ways_sound_affects_us.html

Samstag, 20. November 2010

Anfang.

Mein Name ist Steffen Konrad Grell. Ich bin 25 Jahre alt und wohne in Třebíč. Und ich fange an zu leben.

Ich bin heute zum ersten Mal in meinem Leben über 10 km geloffen. 10,60 km in 1:18:08.66. Durchschnittliches Tempo: 8.1 km/h. Kalorienverbrauch: 765. Durchschnittl. Herzfrequenz: 184 bpm. Warum? Weil ich wollte.
Auf dem Weg habe ich ca. 20 Hunde kennengelernt und deren Besitzer mit einem Lächeln gegrüßt. Drei von ersteren sind mir nachgerannt, einen habe ich bei der dritten Begegnung demonstrativ gestreichelt und einer hat mich durch Freudensprünge zu Höchstgeschwindigkeiten angespornt. Von den Besitzern haben zwei zurückgelächelt.

Wieso erzähle ich das? Bzw. was erwartet Dich, werter Leser, der Du hiermit Teil meiner Gedankenwelt wirst und meine weitere Entwicklung mitverfolgst?

Dieser Blog wird mir helfen, meine Ziele zu erreichen. Ziele wie: Jedes Jahr mehr Zeit, Energie und Geld zu haben. Ein Barpianist zu werden. Mein Privatleben zu revolutionieren. Konkret: Mit dem Leben anzufangen.

Dir können die Gedanken und Umsetzungsbeispiele Anlass zur Nachahmung, zum Hinterfragen von Grundsätzen, Verinnerlichen neuer Weisheiten oder einfach zum Zeitvertreib sein.

Die Themen werden also grob sein:
- Verbesserung der Selbstmotivation zur Erreichung von Zielen
- Verbesserung aller Arten der Kommunikation
- Randthemen wie Jazzpiano, Songwriting

Der erste Tipp zum Thema Selbstmotivation ist die Unterscheidung von Wichtigem und Dringendem. Wichtig ist normalerweise alles, was man vor sich her schiebt. Arztbesuche. Änderung von Dingen/Beziehungen, mit denen man nicht zufrieden ist. Gezielte Verfolgung von Zielen. Und das wichtigste: Anfänge.

Aristoteles hat gesagt: Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen. Sobald wir mit einem Kurs begonnen haben, den Urlaub gebucht, die Bewerbung abgeschickt oder die Sportschuhe angezogen haben, ist der Rest vergleichsweise ein Kinderspiel. Warum ist dieser Schritt meist so schwer? Ich denke, weil der Mensch es sich zur Angewohnheit gemacht hat, immer das Gesamte zu sehen. Die riesige Aufgabe. Die unbekannten Auswirkungen. Wir haben schlicht Angst. Es ist ja etwas Neues. Wer weiß schon, ob wir das überhaupt schaffen. Und versagen will niemand. Da machen wir doch lieber das, was sicher ist. Womit wir zu den dringenden Dingen kommen...

Was hält uns also immer wieder davon ab, das Wichtige zu tun? Ungeplante Telefonate. Emails. Computerspiele (ich habe heute meinen Windows-PC abgebaut, um hier nicht mehr in Versuchung geführt zu werden). Facebook oder schlicht das Internet. Nachrichten. Alles scheint sehr dringend, weil es ja gerade aktuell und greifbar ist. Am dringendsten ist vor allem das, was zwei Beine hat und zur Tür hereinkommt. (danke, Stefan Merath)

Wie können wir nun die wichtigen Dinge dringend machen und die dringenden entschärfen? Zuerst einmal hilft der Gedanke: Wenn ich nichts tue, habe ich schon versagt. Stillstand ist Rückschritt. Die Welt ändert sich auch ohne mich. Um Zustände zu halten, muss ich mich anpassen.

Und gibts da nicht einen konkreten Tipp? Klar. Der heutige: Den wichtigen Dingen Beine geben. Jemanden finden, den man in eines der Ziele/Vorhaben einweiht und ihn/sie (ich werde von jetzt an davon ausgehen, dass immer m/w gemeint ist...) anweist, regelmäßig den Fortschritt zu kontrollieren und bei Bedarf in den Arsch zu treten. Am besten mit Vertrag und finanziellen Konsequenzen.

Da ich mit gutem Beispiel voran gehen will: Der erste, der mir eine Mail schreibt an steffens.spam@googlemail.com mit dem Vorschlag, mein persönlicher Blog-Arschtreter zu werden, bekommt von mir jedes mal 50€, wenn ich innerhalb einer Kalenderwoche nicht zwei Blog-Einträge schreibe (Ausnahme: Ich werde aktiv davon abgehalten...). Und ich lade ihn als Start-Insentive zum Essen ein. Das Spiel wird bis März 2011 gehen, es sind also bis zu 950€ drin. Plus ein Essen. Und vielleicht noch n Lutscher.

Nächstes Mal geht es um die Entschärfung von dringenden Dingen.

Zum Schluss etwas meiner Meinung nach nützliches aus dem Internet: http://www.ted.com/talks/benjamin_zander_on_music_and_passion.html